KAT Newsletter Nr. 27
April 2023


Inhalt

Aus unseren 5 Thermengemeinden

...in aller Kürze...

Termine Übersicht


 

Lanzenkirchen: 1.5. - KAT-Infostand beim Weltladenfest mit Pflanzentauschmarkt, Lanzenkirchen, Hauptplatz 1. Vor und im Pfarrheim.
Es werden die ersten 30 Jahre Weltladen in Lanzenkirchen mit einem bunten Programm für jung und alt gefeiert. Vor dem Pfarrheim werden Jungpflanzen zum Selberziehen für Gemüse und Bauerngartenpflanzen zum Tausch und Kauf angeboten.        

Katzelsdorf / Lanzenkirchen: 13.5. - EnergieRADFahrt. Die Betreiber von drei Energieanlagen führen uns durch ihre Betriebe: Die Biogasanlage der Firma Gnam in Katzelsdorf, das -E-Werk der Firma Wagenhofer in Katzelsdorf und das Biomasse-Heizwerk in Lanzenkirchen. Treffpunkt 14 Uhr beim Eingang Akademiepark/Fohlenhof, Wr. Neustadt, Katzelsdorfer Straße 11a. Wir werden uns auf dem EuroVelo9 per Rad bewegen. Bitte um Anmeldung bei Walter Kalod, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein., 0664/73135491.
Abschluss in einer der Lanzenkirchner Gaststätten. Diese Veranstaltung führen wir zusammen mit dem Talente-Tauschkreis Wiener Neustadt durch.    


Photovoltaik-Liga - 2022. Das Gemeindeservice der eNu hat die PV Entwicklung der einzelnen Gemeinden im Jahr 2022 zusammengestellt. 
Die 5 Thermengemeinden sind leider nicht im Spitzenfeld neu hinzugekommener PV Anlagen zu finden.
Pitten hat einen Zuwachs von 75 kW/Einwohner zu verzeichnen, Bad Erlach, 64,90 kW/E, Katzelsdorf 64,59 kW/E, Walpersbach 64,41 kW/E und Lanzenkirchen 44,03 kW/E. Während Bad Erlach, Katzelsdorf und Pitten 16% ihres jeweiligen Gemeindezieles erreicht haben, landete Walpersbach bei 11%. Hier ist Lanzenkirchen mit 22% Spitzenreiter. So auch bei der Anzahl der installierten Anlagen und der installierten Leistung, nämlich 195 Anlagen/1848 kW Leistung . Katzelsdorf: 177/1048, Bad Erlach 92/1034, Pitten 120/932. Schlusslicht ist Walpersbach mit 50 Anlagen/248 kW.  Zu den Details aller Gemeinden in NÖ.       

Bad Erlach: 3.5. Vortrag von Frau Helga Kromp-Kolb im Hackerhaus.  "Klimakrise - Was können wir tun?". Näheres auch unter Termine.

Bad Erlach Ausstellung Globale Perspektiven für Klimagerechtigkeit. Vom 12.Mai (Eröffnung) bis 30. Mai 2023. Die neue SÜDWIND-Ausstellung "Globale Perspektiven für Klimagerechtigkeit" lädt im Hacker Haus Bad Erlach dazu ein, mehr über die Klimakrise im Globalen Süden zu erfahren. Die Waage für Klimagerechtigkeit unterstützt die Besucher:innen darin, die Probleme und Herausforderungen der Klimakrise in Guatemala, Kambodscha, Kenia und Senegal kennenzulernen. Anhand von Roll-Ups, Videos und einer VR(Virtual Reality)-Brille, können Besucher:innen das Thema erkunden. Anschließend lädt das "verkehrte" Aquarium dazu ein, selbst für Klimagerechtigkeit aktiv zu werden...


 
Thema: Landwirtschaft

Regenwürmer als Rezept gegen Trockenheit.  Ein Landwirt im Waldviertel setzt nun auf Regenwürmer, um seinen Boden zu erhalten. Die Tiere helfen dabei, bei Starkregen Wasser im Boden einzulagern. Der Sommer 2018 war für den Landwirt Hans Gnauer aus Grübern (Bezirk Hollabrunn) eine harte Zeit. Der fehlende Niederschlag trocknete seine Böden aus, der Ertrag seiner Ernte sank enorm. „Wir leben von und mit der Landwirtschaft, und ich muss natürlich mit meinem Einkommen auskommen“, sagt Gnauer. Solche Schwankungen im Ertrag könne er auf Dauer nicht finanzieren – deshalb habe er nach Lösungen gesucht. Im gleichen Sommer machte Gnauer eine interessante Beobachtung. Eines seiner Felder schien von der Trockenheit deutlich weniger betroffen zu sein als die anderen. Es handelte sich um jenes Feld, auf dem Gnauer zuvor immer wieder Ausscheidungen von Regenwürmern aufgefallen waren. Der Landwirt verzichtete nun auf diesem Feld auf die Bodenbearbeitung mit schweren Maschinen, die für Regenwürmer schädlich ist. „Mir ist aufgefallen, dass die Kulturen besser wachsen.“. Seither versuche er, die „regenwurmfreundlichste“ Form der Landwirtschaft zu finden, auch, aber nicht nur wegen des Tierwohls. Vielmehr würden die Tiere dabei helfen, „die Erträge zu stabilisieren und halbwegs vernünftig für die Zukunft Landwirtschaft zu machen“ sagt er. Und  "Wenn wir es schaffen, durch Bewirtschaftungsmaßnahmen plus Regenwurm das Wasser schneller und besser im Boden zu speichern, dann hilft uns das dabei, drei, vier Wochen länger mit dem Wasser auszukommen“. Züchten und künstlich ausbringen könne man Regenwürmer allerdings nicht, so die Regenwurmforscherin Pia Euteneuer (BOKU). Vermehren würden sich die Würmer aber von selbst, solange möglichst wenig in den Boden eingegriffen wird.
(Aus orf.at, 7.4.2023). Zum Beitrag. 

Kalifornien: Geschäft mit dem Grundwasser.   Im März dieses Jahres ist Kalifornien von Überschwemmungen heimgesucht worden. Der regenreiche Winter kann allerdings nicht über das Wasserproblem hinwegtäuschen, dem der US-Bundesstaat seit Jahrzehnten ausgesetzt ist. Das rare Grundwasser im Central Valley ist begehrt. Große Investoren bohren immer tiefer, um ihre Plantagen zu bewässern – auf Kosten der Bevölkerung. Es geht um Mandeln, Walnüsse oder Pistazien aus Kalifornien, die viel Wasser benötigen. Wie „Bloomberg“ in einer Recherche nachzeichnet, ist der Früchte- und Nussboom trotz Trockenheit und Wassermangel ungebrochen. Große Investoren würden weiterhin enorme Profite mit den Dauerkulturen machen. Damit es auch weiterhin so bleibt, würden sie immer tiefer in die Erde bohren, um an Wasser zu kommen. Die Pumpleistung habe dazu beigetragen, dass der Grundwasserspiegel in Teilen des Central Valley gesunken ist und viele kleinere Brunnen der Bevölkerung nicht mehr über ausreichende Wasservorräte verfügen, so „Bloomberg.“ (Aus orf.at, 12.4.2023). Zum Beitrag.

Thema: CO2

Rangliste der Klimasünder.  Eine aktuelle Studie zeigt, wie einzelne Länder zur Erderwärmung beigetragen haben. Für seine Rangliste der Klimasünder stützt sich das Forschungsteam auf Aufzeichnungen der Emissionen der wichtigsten Treibhausgase – von der vorindustriellen Zeit bis 2021. Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Distickstoffoxid (N2O) – das sind die Gase, die erheblich zur Klimaerwärmung beitragen. Das Forschungsteam vom Tyndall Centre for Climate Change Research an der Universität East Anglia in Großbritannien berechnete die Reaktion der weltweiten mittleren Oberflächentemperatur auf die Emissionen dieser drei Gase, und die nationalen Beiträge zur Erwärmung, die sich aus den Emissionen der einzelnen Gase ergeben. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal „Scientific Data“ veröffentlicht und stellen eine Rangliste jener Länder dar, die am meisten zur globalen Erwärmung beigetragen haben. Die größten Beiträge zur Erwärmung bis 2021 durch Emissionen aller drei Gase seit 1850 gab es demnach durch die USA mit 17,3 Prozent (und 0,28 Grad Celsius), China mit 12,3 Prozent (und 0,2 Grad Celsius), Russland mit 6,1 Prozent (und 0,1 Grad Celsius), Brasilien mit 4,9 Prozent (und 0,08 Grad Celsius), Indien mit 4,8 Prozent (und 0,08 Grad Celsius). (aus.science.orf.at, 29.3.2023). Zum Beitrag. 

Lobbygezerre um Methan-Verordnung.   Methangas erwärmt die Welt 80 mal mehr als CO2. Es entsteht durch Lecks bei fossiler Infrastruktur und durch das Abfackeln des Erdgases an Bohrstellen. Laut IEA, der Energie-Agentur der OECD, könnten 75% ohne großem Aufwand oder teurer Investitionen eingespart werden. Die EU-.Kommission hat einen Vorschlag zu einer neuen Methangasverordnung ausgearbeitet, der vorsieht, dass fossile Infrastruktur zukünftig alle 3 Monate auf Methan-Lecks geprüft werden soll. Doch die internationale Vereinigung von Erdöl- und Erdgasproduzenten (IOGP) fordert eine nur 12-monatige Periode. Und die Thüga, Deutschlands größtes Netzwerk kommunaler Energiedienstleister warnt, dass die dreimonatige Kontrolle die Ressourcen der Unternehmen und Behörden überstrapazieren würde. In Verhandlungen im Rat gingen die Staaten einen 6-Monate-Kompromiss ein. Verschiedene Gasverbände fordern, das Ablassen von Erdgas in Mengen von 50 kg Methan (dem Hauptbestandteil von Erdgas) pro Event zu erlauben.  (aus derstandard.at, 2.3.2023). Zum Artikel
Wir hoffen, dass sich die Kommission schlussendlich mit ihrem Vorschlag durchsetzt. Im Artikel wird erwähnt, dass die Änderungsanträge einiger Staaten fast exakt dem Wortlaut schon vorher formulierter Forderungen von Energiekonzernen entsprechen. Uns fällt auf, dass sich die Lobbyarbeit der Gas- und Ölkonzerne in diesem Fall mehr in den Standpunkten der Länder niederschlägt als in dem der EU-Kommission. Nicht erwähnt wird der offizielle Standpunkt der Regierung Österreichs.      

Schutzgebiete nur auf dem Papier?    Es geht um Meeresschutzgebiete, die Art des dort erlaubten Fischens und wie man das kontrolliert. Und es geht um CO2.  Bis 2030 sollen 30% der Landes- und Meeresflächen der Welt (aktuell in Europa: 12% der Meeresflächen) unter Schutz stehen. Derzeit wird auch dort mit Bodenschleppnetzen gefischt. Und zwar 30% der Fische, die in der EU gefangen werden. Problem: Beifang (Rochen, Seerobben, Schildkröten, ...), der tot wieder ins Meer geworfen wird, und die Zerstörung von Lebensraum, den viele Meereslebewesen zur Nahrungssuche und Fortpflanzung benötigen. Und außerdem: Im Meeresboden ist viel CO2 gespeichert, welches durch Bodenschleppnetze teilweise wieder frei wird. Das sorgt weltweit für soviel Kohlendioxyd im Ozean wie die Flugindustrie in der Luft. 
(aus DerStandard. 11.4.2023).  Zum Artikel.

Grünes Licht für Emissionshandelsreform durch das EU-Parlament. Das Europaparlament hat am Dienstag in Straßburg für eine Reform des Emissionshandels (ETS) gestimmt. Künftig wird dieser Flugverkehr und Schifffahrt, Straßenverkehr und Gebäude umfassen. Um Verbraucher und Unternehmen zu entlasten, wird es einen milliardenschweren Klimasozialfonds geben. Das Vorhaben gilt als Herzstück der europäischen Klimapolitik. Die Regeln treten erst in Kraft, wenn sie auch von den 27 EU-Mitgliedsstaaten abgesegnet werden. Das soll in den nächsten Wochen geschehen. Der vor fast zwei Jahrzehnten eingeführte Emissionshandel soll Europa beim Erreichen seiner Klimaziele helfen. Dabei müssen bestimmte Industrien für den Ausstoß klimaschädlicher Gase, wie CO2, zahlen. Wer also weniger emittiert, profitiert, und wer viel ausstößt, zahlt. Zugleich steigt der Preis der begrenzt verfügbaren Zertifikate, wenn mehr CO2 ausgestoßen wird. Mit der Reform wird nun erstmals die Schifffahrt einbezogen. Außerdem erhalten Fluggesellschaften, die für Flüge innerhalb der EU bereits Emissionszertifikate brauchen, schrittweise weniger Gratiszertifikate. Ab 2026 sollen sie dann gänzlich selbst für die Verschmutzungsrechte zahlen. Daneben soll es einen eigenen Handel mit Verschmutzungszertifikaten für Gebäude und den Straßenverkehr geben. Das war im Vorfeld besonders umstritten – da Endverbraucher beim Heizen und Fahren künftig mit deutlich höheren Kosten rechnen müssen. Vom Einbau von Öl- und Gasheizungen ist mit der Reform abzuraten, wird deren Betrieb ab 2027 doch teurer. Um benachteiligten Verbrauchern und Unternehmen zu helfen, sieht die EU zudem einen milliardenschweren Klimasozialfonds vor: 86,7 Milliarden Euro soll es ab 2026 geben. Der Fonds soll zu drei Vierteln durch Einnahmen aus dem Emissionshandel und zu einem Viertel durch die Mitgliedsstaaten gespeist werden. Die Gesamtzahl der jährlich ausgegebenen Emissionszertifikate wird Schritt für Schritt reduziert. Die Vergabe kostenloser ETS-Zertifikate wird bis spätestens 2034 eingestellt. Bisher können die Mitgliedsstaaten eine bestimmte Zahl von Zertifikaten kostenlos an Unternehmen vergeben, insbesondere um eine Abwanderung CO2-intensiver Industriezweige in Drittstaaten zu verhindern. Zugleich sollen stärkere Schutzmechanismen für europäische Unternehmen greifen. So müssen künftig auch Produzenten im Ausland für den Ausstoß von CO2 zahlen, wenn sie ihre Ware in der EU verkaufen wollen – durch einen CO2-Grenzausgleich, der ab 2034 vollständig gelten soll. Dieses System soll Nicht-EU-Länder motivieren, ihre Klimaschutzziele höher zu stecken. Es soll auch dafür sorgen, dass Klimaschutzbemühungen nicht untergraben werden, indem die Produktion aus der EU in Staaten mit laxeren Vorschriften verlagert wird. Die Regeln gelten für Eisen, Stahl, Zement und Aluminium, auch für Düngemittel, Strom und Wasserstoff. Wer diese Waren einführen will, muss die Differenz zwischen dem im Produktionsland gezahlten CO2-Preis und dem höheren Preis der CO2-Zertifikate im EU-Emissionshandelssystem ausgleichen. (aus orf.at, 18.4.2023). Zum Beitrag.

413 EU-Parlamentarier stimmten für die Reform, 167 dagegen, 57 enthielten sich. Kritiker hätten gerne mehr Geld für den Sozialfonds und ein früheres Auslaufen der Gratiszertifikate. Besonders uneinsichtig waren die Vertreter der FP, die erwartungsgemäß dagegen stimmten. Die haben noch immer nicht erkannt, wie ernst die Lage ist. Aber alle bisherigen und künftigen Maßnahmen kommen auch ihnen und ihren Kindern zugute.  

Thema: Bodenschutz/-verbrauch/-versiegelung

Was man gegen Wassermangel tun kann. Nach vielen Jahren mit geringen Niederschlägen im Winter ist der Grundwasserpegel zunehmend gesunken. Es gibt laut Experten allerdings Maßnahmen, dem Wassermangel entgegenzuwirken, etwa Regenwasser nicht abzuleiten, sondern versickern zu lassen oder wenig verunreinigtes Abwasser zum Bewässern zu nutzen. Das bedeutet: Versiegelte Flächen wieder wasserdurchlässig machen, sodass der Regen ins Grundwasser kommt. Und beim Hausbau eine Nutzwasserleitung zusätzlich zur Trinkwasserleitung vorsehen.  (aus science.orf,at, 30.3.2023). Zum Beitrag.

 

Thema: Energieerzeugung / -verbrauch / -verschwendung /- speicherung

Seit 15.4.2023 wird in Deutschland kein Strom mehr mit Kernkraft erzeugt. Das letzte Atomkraftwerk ist abgeschaltet. Wieviel Atom-Strom aus den Nachbarländern importiert wird? Auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung. Leider haben andere Länder keine derart mutigen und ambitionierten Pläne.  

Akku-Recycling: 70% des Lithiums zurückgewonnen.  Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) entwickeln ein preisgünstiges und umweltverträgliches mechanochemisches Wiederverwertungsverfahren für Lithium-Ionen-Akkus. Die Pilotanlage erreicht bereits eine Rückgewinnungsquote von 70 Prozent. Die Methode erlaubt ein kostengünstiges, energieeffizientes und umweltverträgliches Recycling unterschiedlichster Lithium-Ionen-Akkus.(Aus Elektronik-Praxis,28.3.2023). Zum Artikel. 

EU setzt sich höheres Ziel für erneuerbare Energien.  Die EU will sich ein deutlich ambitionierteres Ziel für den Ausbau erneuerbarer Energien setzen und damit das Erreichen der Klimaschutzziele garantieren. Vertreter der Regierungen der Mitgliedsstaaten und des Europäischen Parlaments verständigten sich heute Früh in Brüssel darauf, dass 42,5 Prozent des Energieverbrauchs in der EU bis 2030 aus erneuerbaren Quellen wie Wind-, Solar- und Wasserkraft kommen müssen. Bevor die neuen Regeln in Kraft treten können, müssen Parlament und EU-Staaten sie noch annehmen. In der Regel ist das eine formelle Sache. Vor dem Hintergrund des russischen Angriffs auf die Ukraine hatte die EU-Kommission im vergangenen Jahr eine Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien bis 2030 auf 45 Prozent vorgeschlagen. Das Parlament war auch mit dieser Forderungen in die Verhandlungen gegangen. Die EU-Staaten wollten ein Ziel von 40 Prozent. Derzeit liegt der festgelegte Anteil erneuerbarer Energien bis 2030 bei 32 Prozent. (aus orf.at, 30.3.2023). Zum Beitrag. 
Wir werden sehen, ob der Beschluss im Parlament und die Annahme des Vorschlags durch die Länder wirklich nur eine Formsache ist. Auch beim Verbrenner-Aus hat es so geklungen. Bis der deutsche Wirtschaftsminister nachträglich noch den Vorschlag aufweichte.     

Wiener Volksoper bekommt PV-Anlage. Derzeit wird die Anlage am Dach der Volksoper installiert. 20% Energiekosten sollen damit eingespart werden. (aus orf.at, 12.4.2023). Zum Beitrag.  

Thema: Mobilität und dazu nötige Energie

Erste Länder zeigen bei Produktion von grünem Wassersoff auf.  Während unter anderem Spanien und Rumänien grünen Wasserstoff in großen Mengen erzeugen wollen, könnte Österreich Transitdrehscheibe werden. Viele Fragen sind aber noch offen. Beide Länder sind aber auch sehr geeignet für Windkraftanlagen und haben abseits der Agglomerationen viele unbewohnte Landstriche – Flächen, die wegen zunehmender Dürre landwirtschaftlich nur mehr schwer nutzbar sind. Die großen Abnehmerländer stehen ebenfalls fest und sind mehr oder weniger ident mit jenen, die jetzt schon das meiste H2 in Europa einsetzen: Deutschland, Niederlande, Polen und Frankreich. Der Wasserstoff, der dort vorwiegend zum Einsatz kommt, ist noch grau (siehe Grafik - grauer Wasserstoff wird durch die Dampfreformierung fossiler Brennstoffe wie Erdgas, Kohle oder Erdöl erzeugt. Dabei entsteht CO2, das in die Atmosphäre abgegeben wird. Grauer Wasserstoff ist daher nicht klimaneutral und deshalb verpönt.). Das soll sich in absehbarer Zeit ändern. Überall dort, wo Hochtemperaturprozesse laufen, wie bei der Zementerzeugung oder in der Stahlindustrie, bietet sich Wasserstoff als Alternative zu dem bisher in die Ziehung gelangten Erdgas an. (aus derStandard.at, 27.3.2023). Zum Beitrag.   


Vor wenigen Tagen fand in Wien die Europäische Gaskonferenz statt, begleitet von Klimaprotesten und einer Gegenkonferenz von Attac. Die existentiellen Interessen der Gasindustrie auf Wasserstoff als Energiequelle (statt Erdgas und -öl zu fördern, würde man in Wasserstoff investieren), stehen dann in Konkurrenz zu direkt in Kraft und Wärme umgewandelter elektrischer Energie. Wasserstoff braucht zur Erzeugung aus Wasser viel elektrischen Strom und der so gewonnene Wasserstoff wäre lang nicht so effizient wie direkt verwendeter Strom. Siehe auch "Leere Versprechen" darunter.                    

Leere Versprechen.  So viel Wasser gibt es gar nicht, als dass auch nur annähernd alle Pläne, die zum Einsatz von Wasserstoff gewälzt werden, verwirklicht werden könnten. Dazu gehört die von Teilen der Autoindustrie am Köcheln gehaltene Vorstellung, der breitflächige Einsatz von Wasserstoff im Pkw sei möglich und auch gut. Weder das eine noch das andere ist aber bei genauerem Hinsehen der Fall. Um H2O in Wasserstoff- und Sauerstoffmoleküle zu spalten, ist elektrischer Strom notwendig. Damit das Ganze klimaneutral abläuft, kann nur solcher verwendet werden, der mittels Sonne, Wind, Biomasse oder Wasserkraft erzeugt wird, also erneuerbar ist. Je größer der Bedarf an Wasserstoff, desto mehr grüner Strom muss dafür zur Verfügung stehen. Erneuerbare Energien sind aber beschränkt und nicht beliebig ausbaubar. Dazu kommen Verluste, wie sie bei jeder Umwandlung von einer Energieform in eine andere auftreten. Deshalb ist es sinnvoll, wenn der wertvolle Wasserstoff primär jenen zur Verfügung stehen soll, die keine Alternative haben. Um Roheisen zu gewinnen, wird bei der Stahlherstellung Kohle benutzt, um den Sauerstoff aus dem Eisenerz zu entfernen. Künftig soll das mit Wasserstoff geschehen. Flugzeuge, Tanker und Schwer-Lkws mit einem Satz Batterien? Wohl eher nicht. Ein Pkw, mit Strom betrieben, ist zwar auch nicht das Gelbe vom Ei, wenn man an das mühsame Laden denkt. Aber Wasserstoff für die Masse, das ist und bleibt wohl Illusion. (aus derStandard.at Kommentar von Günther Strobl, 27.3.2023). Zum Beitrag.

Klimabelastung durch Privatjets steigt. Der globale Flugverkehr trägt zur menschengemachten Klimaerwärmung bei. Besonders klimaschädlich sind Flüge mit dem Privatjet, allen voran Kurzstreckenflüge. Auch in Österreich werden sie mehr, wie eine aktuelle Untersuchung der Umweltorganisation Greenpeace zeigt: 15.000-mal hoben 2022 Privatjets ab. Mehr als 570.000 Privatjetflüge gab es 2022 in der Europäischen Union – das sind um 64 Prozent mehr als 2021. Dabei handle es sich um die klimaschädlichste Form der Fortbewegung, sagte Jasmin Duregger von Greenpeace Österreich. Die Pro-Kopf-Emissionen sind höher als bei allen anderen Verkehrsmitteln. In den kleinen Flugzeugen werden nicht nur viel weniger Menschen transportiert, die Privatjets fliegen sehr oft leer quer durch Europa, um die Fluggäste erst abzuholen. Ein Flug mit dem Privatjet sei mit Blick auf die Pro Kopf-Emissionen 50-mal klimaschädlicher, als die gleiche Strecke mit dem Zug zurückzulegen, so Duregger. „Deswegen ist diese Form der Fortbewegung sozial auch besonders ungerecht“, sagte die Greenpeace-Klimasprecherin weiter. Die meisten Privatjetflüge in der Europäischen Union verzeichnen Deutschland, Frankreich und Italien – Österreich folgt bereits auf Platz fünf. Der Großteil entfällt auf Geschäfts- und Luxusreisen, und die sollten im Sinn des Klimaschutzes in der Europäischen Union verboten werden“, so Duregger. Reiche Menschen belasten die Umwelt viel stärker, zeigte beispielsweise eine Studie der Entwicklungsorganisation Oxfam: Das reichste Prozent ist folglich für doppelt so viel Treibhausgasemissionen verantwortlich wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung. Das Fliegen insgesamt teurer zu machen bzw. zumindest die Kerosinsteuerbefreiung aufzuheben, könnte hier einen ökosozialen Ausgleich schaffen. Denn laut Verkehrsclub Österreich fliegt ein Drittel der österreichischen Bevölkerung nie, die Hälfte fliegt einmal pro Jahr oder seltener. Im Sinn des Klimaschutzes sollte also in grenzüberschreitende Zugsverbindungen investiert werden. (aus.science.orf.at, 30.3.2023). Zum Beitrag 
 

Tempo 30:  Die Vorteile von Verkehrsberuhigung und Tempo 30 im Ortsgebiet sind überzeugend: Die Anzahl der Verkehrstoten sinkt stark, Gesundheit  und Lebensqualität im Wohnumfeld steigen: Wir nehmen Tempo 30 akustisch als Halbierung des Verkehrs wahr. In verkehrsberuhigten Tempo 30-Zonen spielen Kinder durchschnittlich mehr als doppelt so lange ohne Aufsicht im Freien, als bei Tempo 50 mit Durchzugsverkehr. Im spanischen Bilbao hat sich die Zahl der Radfahrten nach Einführung von Tempo 30 etwa versechsfacht. Für die Wissenschaft ist die Lage klar, die Leiterinnen und Leiter der Verkehrsinstitute der TU Wien, Universität für Bodenkultur und Universität Innsbruck fordern im Rahmen der Initiative „Tempo 30 / 80 / 100 – jetzt!“ eine niedrigere Geschwindigkeit auch im Ortsgebiet.
(Aus VCÖ-Mobilität mit Zukunft, Ausgabe 2023-01). Zum Beitrag.  

 

China führt Revolution bei E-Batterien an. Die EU und die USA setzen voll auf E-Mobilität: Binnen weniger Jahre soll die Mehrheit der Fahrzeuge auf der Straße elektrisch angetrieben sein. Das große Geschäft mit dieser Revolution könnte allerdings China machen. Dort haben Firmen eine neue, viel billigere, E-Batterie zur Serienreife entwickelt – mit Natrium statt Lithium. Mehrere Firmen in China haben mittlerweile bei der Entwicklung von Natrium-Ionen-Batterien (Na-Ion) die Schwelle zur Serienreife erreicht. Natrium, wesentlicher Bestandteil von Salz, ist so wie Nickel und Calcium eines der am häufigsten vorkommenden Elemente in der Erde und kostet nur einen Bruchteil von Lithium. Natrium hat gegenüber dem derzeit üblichen Lithium nicht nur einen großen Preisvorteil. Na-Ion-Batterien sind auch weniger kälteempfindlich, verlieren also bei Minusgraden kaum Ladung. Derzeit sinkt die Reichweite von E-Autos ab gewissen Temperaturen teils spürbar. Dank guter Leistungsdichte können sie auch vergleichsweise schnell geladen werden. Auch die höhere Sicherheit spricht für sie: Denn die Explosions- oder Brandgefahr ist bei Na-Ion-Batterien viel geringer als bei Lithiumbatterien. Sie können zudem völlig entladen werden, wodurch bei einem Transport das Brandrisiko praktisch bei null liegt. Auch andere, vergleichsweise teure Materialien wie Kupfer und Nickel für Kathode und Anode werden demnach durch deutlich billigere ersetzt. E-Batterien könnten, so Schätzungen, damit um bis zu drei Viertel billiger werden. Die Preise von E-Autos könnten somit insgesamt den gewohnten Preisen von Autos mit Verbrennermotor angeglichen werden. Bereits im Februar präsentierte das Unternehmen HiNa-Battery einen Pkw mit einer Na-Ion-Batterie. Laut der staatlichen Tageszeitung „China Daily“ hat die Batterie eine Kapazität von 25 kWh, und eine Ladung soll für bis zu 250 Kilometer reichen. Der größte Hersteller, CATL – derzeit bereits Zulieferer etwa von Tesla und anderen Autobauern – hat für heuer den Start der Serienproduktion angekündigt. Innerhalb weniger Jahre wurde dabei laut dem derzeit größten E-Batterieproduzenten weltweit die Batterie in mehreren Bereichen entscheidend verbessert. Der größte Schwachpunkt bei Na-Ion-Batterien ist offenbar noch die Reichweite, auch wenn diese verbessert werden konnte. Ein zweiter Nachteil ist, dass Natriumbatterien deutlich größer sind, wenn sie die gleiche Elektrizitätsmenge wie Lithiumbatterien erreichen sollen. (aus orf.at, 15.4.2023).Zum Beitrag.

E-LKWs gehen in Steyr in Serienproduktion.  In Steyr wurde am 18.4. der erste Elektro-Lkw für den innerstädtischen Lieferverkehr präsentiert. Er wird von Steyr Automotive in Serie für das schwedische Unternehmen Volta produziert. 14.000 Fahrzeuge sollen pro Jahr entstehen. Die Elektro-Laster sind vorerst als 16 und 18 Tonner erhältlich. Mit einer Reichweite zwischen 150 und 200 km sind sie vor allem für den Lieferverkehr in Innenstädten gedacht.. (aus ooe.orf.at, 18.4.2023). Zum Beitrag.

Thema: Ressourcen / -verschwendung

Kunststoffabfälle: Chemisches Recycling. Durch mechanisches Recycling werden sortenreine Abfälle gereinigt, zerkleinert und wiederaufbereitet. Sind diese stark verschmutzt oder bestehen aus vielen unterschiedlichen Kunststoffen werden sie verbrannt und fallen aus dem Kreislauf. Beim chemischen Recycling werden die Kunststoffe in Moleküle zerlegt, die dann von der chemischen Industrie als Rohstoffe verwendet werden können. Abfälle aus unterschiedlichen Kunststoffen können durch chemische Behandlung verflüssigt werden und haben dann ähnliche Eigenschaften wie fossiles Öl. (aus DerStandard, 7.4.2023, entgeltliche Beilage Kreislaufwirtschaft). 

 


Termine
Wann und Wo Was

 

26.4.2023, 19.30 

Pfarrsaal Lanzenkirchen, Hauptplatz 1

 

 

 

Armenien: Initiative ergreifen- Zukunft gestalten. 26.4.2023 - 19.30 im Pfarrsaal, Hauptplatz 1

Izabel Shatoyan und Vahram Matosyan erzählen von den aktuellen Herausforderungen und ihrem Engagement für nachhaltige Entwicklung. Armenien ist ein Land von großem kulturellem und geschichtlichem Reichtum und voller Potentiale. Seine Entfaltungsmöglichkeiten sind jedoch wortwörtlich begrenzt: wegen andauernder Konflikte mit den Nachbarstaaten Türkei und Aserbaidschan sind 1307 Kilometer, also über 80% der Landesgrenzen geschlossen. Es bleiben dem Land, das so groß wie die Steiermark und Tirol zusammen ist, wenige hundert Kilometer Grenzverlauf zu Iran und Georgien, um in der Region Handel zu treiben und Kontakt mit den Nachbarstaaten zu pflegen. Nähere Informationen.

3.5.2023  -  18.30 - 20 Uhr

Bad Erlach, Hackerhaus

 

 

Klimakrise - was können wir tun?  Mit Frau Em. O.Univ.-Prof. Dr. h.c. Helga Kromp-Kolb. 

"Der Klimawandel ist zur Klimakrise geworden, und jetzt geht es darum zu verhindern, dass er zur globalen Klimakatastrophe wird. Das kann nur gelingen, wenn alle zusammenarbeiten - international und national. Kein Land und keine Person ist zu klein oder unwichtig, und jeder hat Möglichkeiten etwas beizutragen: Die Industrie, die Landwirtschaft, der Einzelne - und die Politik hat die Aufgabe, dies allen zu erleichtern. Das Schöne an der Sache: Wir können Lebensqualität gewinnen!"

12.5.2023 - 19.00 - 22 Uhr Eröffnung
Geöffnet bis 30. Mai 2023. 

Bad Erlach, Hackerhaus 

 

 

Ausstellungseröffnung  "Globale Perspektiven für Klimagerechtigkeit". 

Die Klimakrise ist eine soziale Krise. Das Klima schützen, heißt Menschen schützen. Die Ausstellung von Südwind von 12. bis 30. Mai 2023 nähert sich in einer spannenden, interaktiven Auseinandersetzung den wesentlichen Fragen der Klimakrise und lädt Jugendliche und Erwachsene ein, auch Antworten zu finden.

 

13.5.2023 -19.30

Pfarrheim Lanzenkirchen
Hauptplatz 1

 

Filmabend "Made in Bangladesh" im Rahmen der Fairne Wochen
Die ergreifende Geschichte einer jungen Textilarbeiterin in Bangladesh, der es gelingt, sich gegen schlechte Arbeitsbedingungen, patriarchale Familienstrukturen und Islamisierung durchzusetzen.  

 

13.5.2023 - 14.00 Uhr

Treffpunkt: Eingang Akademiepark, Fohlenhof

EnergieRADFahrt. Näheres siehe oben.  


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