Ein gut besuchter Vortrag zu dem Thema fand am 30.11.2022 in Katzelsdorf im Schloss statt.
Petra Hirner von „Natur im Garten“ hat viele interessante Aspekte über den Wert von Bäumen, speziell von alten Bäumen, Pflanzung und Pflege gegeben.
So kann der Superheld Baum, wenn er groß ist, 10 Klimaanlagen ersetzen. Im Schatten eines Baumes liegt die Lufttemperatur um 10 Grad niedriger als unter einem Sonnenschirm. Das ist durch die Verdunstungskälte möglich. Da Siedlungsgebiete, auch in kleinen Gemeinden immer Hitzezonen sind und dieses Thema in Zukunft leider noch wichtiger wird, müssen auch in kleinen Gemeinden der Wert von alten großen Bäumen höher eingestuft werden,- Einerseits indem bestehende Bäume geschützt werden und andererseits in weiser Voraussicht solche gepflanzt werden.
Dabei sollte der Schutz alter Bäume eindeutig vor gehen, denn eine 80-jährige Buche speichert so viel CO2 wie 2000 Jungbäume pro Jahr.
Bäume tragen mit ihrem Laubfall zur Humusbildung bei und sind von großem ökologischem Wert. Wieder gilt je älter desto mehr Wert hat ein Baum für die Tierwelt. So leben in einem alten Baum tausende Tiere. Besonders wertvoll ist auch Totholz.
Es gab zum Thema Totholz eine schöne Anregung: man kann den Stumpf eines abgestorbenen Baumes entasten und den Stumpf so möglichst lange stehen lassen. Rundherum gruppiert man die toten Äste zu einer Käferburg. Diese Käferburg ist ein großer Beitrag für Artenvielfalt.
Zur Pflanzung wurden die Parameter Standort, Boden, Pflanzung und Sorte genannt.
Auch der Transport des Jungbaumes sollte gut geplant sein, damit keine Verletzungen passieren.
Auf www.willbaumhaben.at findet man im Internet einen sehr gut verwendbaren Baumnavigator, mit dessen Hilfe man herausfinden kann , welcher Baum auf welchen Standort und zu einem selbst passt. Es müssen auf jeden Fall klimafitte Bäume sein, damit der Baum auch wirklich alt werden kann.
Gerade entlang von Straßen, im öffentlichen Raum muss mit viel Sorgfalt die Pflanzung vorgenommen werden und bedacht werden, dass Bäume ausreichenden Wurzelraum benötigen, umso mehr bei Hitze und Trockenstress.
Als Hilfestellung für Gemeinden wurde eine Liste von Zukunftsbäumen erstellt, diese trägt den Namen GALK Liste.
Wichtig ist weiters, dass sowohl im öffentlichen Bereich als auch im privaten auf Vielfalt gesetzt wird.
So besteht die Möglichkeit, dass besser auf die Klimaveränderung reagiert werden kann.
Wer privat einen Obstbaum setzen will, ist mit dem Ratgeber von Arche Noah http://www.meineobstsorte.at gut beraten.
Auf regionale Baumschulqualität zu achten zahlt sich sicher aus im Gegensatz zu billigen Bäumchen vom Supermarkt.
Konkret sollte man den Jungbaum vor der Pflanzung in Wasser tauchen und den Wurzelballen etwas anreißen. Das Pflanzloch sollte ca. doppelt so groß sein, wie der Wurzelballen und ein Wühlmausgitter, das nicht verzinkt ist ausgelegt werden. Rund um die Pflanzung ist ein Gießring hilfreich, den man in Form von einem kleinen Erdwall errichtet. Hier muss dann 3 Jahre lang , wenn es nicht regnet alle 10 Tage gegossen werden. Die ersten Jahre sollte die Baumscheibe wegen der Wasserkonkurrenz nicht bewachsen sein.
Und die beste Pflanzzeit ist übrigens im Herbst, solange der Boden nicht gefroren ist , also jetzt!
Fotos dazu folgen in Kürze...
Klimabündnis Arbeitskreis Thermengemeinden